Wie Sie Gewaltlosigkeit in Ihrem Alltag kultivieren - Das Ahimsa-Prinzip des Yoga

Wenn Sie Ihre Yoga-Reise auf eine tiefere und spirituellere Ebene bringen möchten, beginnen Sie am besten … nun ja, ganz am Anfang.

In der Yoga-Philosophie kann dieser Anfang anhand der Yoga-Sutras von Patanjali und den acht Gliedern des Yoga definiert werden, von denen die ersten die fünf Yamas sind.

Eines und wohl das wichtigste Yama ist Ahimsa, was Gewaltlosigkeit bedeutet. Diese Tugend muss in allen Aspekten des eigenen Inneren und der eigenen Handlungen und Verhaltensweisen in Bezug auf die Außenwelt entwickelt werden.

Anstatt näher auf die Philosophie von Ahmisa einzugehen, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel praktische Möglichkeiten, wie Sie diese Tugend in Ihrem täglichen Leben kultivieren können.

Gewaltlosigkeit gegenüber sich selbst

Wir alle kennen den Spruch, dass man andere nicht lieben kann, wenn man sich selbst nicht liebt – doch das Gleiche gilt für jede Tugend, die man anstrebt.

Wenn Sie gegenüber der Welt gewaltlos werden möchten, müssen Sie zuerst Gewaltlosigkeit in sich selbst entwickeln.

Es ist wichtig, ein tiefes Verständnis dafür zu entwickeln, dass unser Verhalten uns selbst und anderen gegenüber direkt miteinander verbunden ist.

Wenn wir irgendeine Art von Groll, Wut oder Verurteilung gegenüber anderen empfinden, erzeugen wir diesen negativen Zustand auch in uns selbst und werden auf diese Weise gewalttätig gegen uns selbst.

Wann immer wir versuchen, einer Erwartung zu entsprechen oder etwas zu tun, sind wir auch gewalttätig, da wir nicht unserem wahren Zweck nachgehen.

Uns selbst zu zwingen, etwas zu tun, was sich nicht richtig oder unwahr anfühlt, sei es eine schwierige Yoga-Pose, eine tägliche Verantwortung oder sogar ein Lebensweg, ist gewalttätig und wird uns niemals wahre Liebe und Glück bringen.

Wenn Sie anfangen, darüber nachzudenken, wie Sie im Alltag Gewalt gegen sich selbst ausüben, werden Sie feststellen, wie subtil diese geschieht.
Der beste Weg, dies zu überwinden, ist durch weiteres Nachdenken und Kontemplieren. Wann immer Sie sich verurteilt, schuldig, beschämt oder wütend fühlen, halten Sie inne und beobachten Sie Ihren Geist.

Versuchen Sie, sich an den allerersten Moment zu erinnern, in dem Sie sich so gefühlt haben, und finden Sie heraus, was diesen Gedanken oder dieses Gefühl überhaupt verursacht hat. Mit der Zeit werden Sie in der Lage sein, die Ursachen Ihrer inneren Gewalt zu erkennen und sie zu verhindern, sobald sie auftritt.

Dies beschreibt eine praktische, bewusste und reaktionsschnelle Form der Meditation, die wir den ganzen Tag über durchführen und nicht nur, wenn wir auf der Matte sitzen.

Gewaltlosigkeit gegenüber anderen

Erst wenn Sie beginnen, die Gewalt in sich selbst zu verstehen und zu überwinden, werden Sie in der Lage sein, auch die Gewalt gegenüber anderen zu besiegen.

Körperliche Gewalt ist nur ein kleiner Teil davon, und wir hoffen, dass wir das nicht zu sehr betonen müssen. Aber selbst wenn Sie in Ihrem Leben körperlich gewalttätig waren, begann dies auch mit Ihren Gedanken und psychischer und verbaler Gewalt.

Immer wenn Sie jemanden verurteilen, manipulieren oder versuchen, sein Verhalten zu kontrollieren, sind Sie gewalttätig. Um das zu überwinden, üben Sie einfach, dieses Verhalten zu unterbinden, sobald es auftritt, anstatt sich schuldig zu fühlen und sich selbst zu verurteilen. Üben Sie, Mitgefühl und Respekt gegenüber allen Wesen zu entwickeln, und lernen Sie, andere zu akzeptieren, auch wenn sie Sie aufregen.

Weitere praktische Möglichkeiten, wie Sie Gewaltlosigkeit gegenüber der Welt fördern können, sind:

• Humanitäre Arbeit – versuche zu geben, ohne etwas dafür zu erwarten,
• Respektieren Sie die Natur – heben Sie zum Beispiel ein Stück Müll auf, wenn Sie es auf der Straße sehen – anstatt einfach die Person zu verurteilen, die es dort hingeworfen hat
• Gewaltlosigkeit gegenüber Tieren – wenn Sie nicht Veganer oder Vegetarier werden möchten, minimieren Sie zumindest Ihren Fleischkonsum und achten Sie darauf, woher Sie Ihr Fleisch beziehen.

Schließlich ist es wichtig, Gewaltlosigkeit nicht zu romantisieren. Wenn Sie die subtilen Formen der Gewalt kennenlernen, werden Sie erkennen, dass es eine Fähigkeit ist, sie zu überwinden. Und wie alle Fähigkeiten kann sie mit Zeit, Geduld, Mitgefühl und kontinuierlicher Anstrengung entwickelt werden.